„Ich bin Barcampr!“ 5 Fragen an Anna Koschinski
Anna Koschinski ist Bloggerin, Webtexterin und Schreib-Coach aus Bielefeld. Neben ihrer Liebe für gute Geschichten beschäftigt sie sich auch damit, wie Menschen im Web besser verstanden werden – sei es auf Blogs, in den sozialen Medien oder auch über E-Mails. Als Coach hilft sie KMU und Solopreneuren dabei, ihre Blogs entspannt und zielgerichtet aufzubauen.
Was ist dein Bezug zum Thema Kommunikation?
Ich habe Kommunikationsmanagement studiert; habe mich also viele Jahre lang damit beschäftigt, wie Kommunikation funktioniert, wie Gespräche organisiert werden, wie Verständigungssicherung abläuft und welche Strategien wir verfolgen, wenn es Probleme in der Kommunikation gibt. Denn – und das ist das Spannende daran: Wenn Kommunikation funktioniert, bemerken wir es nicht. Dann gibt es keinen Grund, genauer hinzuschauen. Wir Linguisten schauen auf Kommunikation, die schief läuft und dann analysieren wir, warum das wohl so war und wie die Sprecher mit dem Problem umgegangen sind.
Eigentlich ist es ein Wunder, wenn Kommunikation gelingt. Denn immerhin codieren wir unsere Gedanken in Schallwellen bzw. Zeichen und Texte und erwarten dann, dass unser Gegenüber das korrekt encodieren kann. Dass es dabei zu Problemen kommen kann, ist doch klar. Daher finde ich es so spannend, unsere Sprache und auch sonstige (zum Beispiel nonverbale) Kommunikation zu reflektieren und zu schauen, wo es vielleicht noch besser geht.
Wie bist du beim Barcamp Kommunikation gelandet?
Das wirft jetzt vermutlich einen großen Schatten auf mein strahlendes Dasein, aber ich hab mir 2019 ein Ticket gekauft, weil Katrin das irgendwo in einer FB-Gruppe gepostet hatte. Ich fand das Thema zu groß, aber das Ticket war billig und der Veranstaltungsort kam mir entgegen (Essen ist für mich viel besser als Köln oder Düsseldorf). Und weil ich mich häufig in mein Leben hineinwerfe und Chancen ergreife, wenn sie sich mir bieten, habe ich einfach gekauft.
Ich stand dann schon vor dem Termin mit Marcus in Kontakt und als ich dann im Mai nach Essen gefahren bin, habe ich einfach alles auf mich zukommen lassen. Und ich habe einige tolle Menschen kennengelernt und ich mochte das Barcamp – obwohl (oder weil?) es nicht so riesengroß und mega-professionell aufgezogen ist. Ich habe mir dann direkt im Anschluss das Ticket für 2020 gekauft und here we are 😉
Was begeistert dich am meisten an Kommunikation?
Ich finde es faszinierend, dass wir mit gewählter Sprache und Rhetorik so viele Dinge tun können. Ja, wir können überreden, überzeugen, verkaufen, manipulieren. Aber wir können eben auch Fragen stellen, zuhören, genau wahrnehmen und wohlwollend unterstützen. Wir können lernen, mit uns selbst besser zu kommunizieren und alleine dadurch wird sich auch unser Umgang mit anderen verändern.
Es ist die Haltung, die zählt und die verbindet. Mit der richtigen Haltung ist Sprache ein Tool, das die Welt verändern kann. Wenn das mehr Menschen wüssten, wäre viel gewonnen. Daher bin ich hier.
Deine Brandrede für das Barcamp Kommunikation:
Das Barcamp ist ein Ort für Menschen, die neugierig sind. Neugierig steht hier ganz bewusst – obwohl da das Wort „gierig“ drinsteckt. Für mich bedeutet Kommunikation spielen. Spaß haben. Freude. Genuss. Und all das kann ich zwar auch haben, wenn ich mich alleine mit dem Thema Kommunikation beschäftige. Aber erst wenn wir uns über unsere Wahrnehmungen und Zugänge zu dem Thema austauschen werden wir ansatzweise verstehen können, wie vielfältig Kommunikation ist.
Dafür ist das Barcamp da. Zum Austauschen, Vernetzen, Lernen und Spielen. Spielst du mit?
Welches Thema willst du auf dem nächsten Sessionboard sehen?
Ich möchte gern mehr über Wahrnehmung und sinnespezifische Sprache lernen. Und ob wir da nun mündlich oder schriftlich in den Fokus stellen, hängt wohl davon ab, wer die Session hält 😉
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